Legende: Häkchen: Arbeiten fertiggestellt, Schaufel: In Bearbeitung
Neubau des Stauraumkanals Andernacher Straße

Wo wird gebaut?
Die Baustelle befindet sich im Herzen des Stadtteils Lützel und erstreckt sich über 845 m entlang der Andernacher Straße, von der Balduinbrücke bis zur Bahnunterführung hinter der Rhein-Kaserne.
Wann wird gebaut?
Die gesamte Bauzeit umfasst 39 Monate, vorausgesetzt, dass keine besonderen Umstände eine Verzögerung bewirken. Im März 2020 wurde mit dem Neubau des Stauraumkanals begonnen. Bis Ende August 2023 soll die gesamte Maßnahme fertiggestellt sein.
Warum wird gebaut?
Der Regenüberlauf sowie der Mischwasserkanal in der Andernacher Straße bedürfen der baulichen Sanierung und werden dem neuesten Stand der Technik angepasst. In Zukunft sollen größere Abwassermengen aus dem betreffenden Einzugsgebiet zur Mischwasserbehandlung und Abwasserreinigung der Kläranlage zugeführt werden. Damit soll sich auch der Frachteintrag in die Mosel verringern. Zudem sorgt der großvolumige Stauraumkanal zur Entlastung des nachgelagerten Kanal-Netzteils.
Was kostet die Baumaßnahme?
Nach aktuellem Stand kostet der gesamte Neubau etwa 12,5 Mio. Euro.
Stauraumkanal FAQ
Was ist ein Stauraumkanal?
Ein Stauraumkanal dient zunächst einmal der Aufnahme und Speicherung von Regenwasser. Das große Volumen des Stauraumkanals ermöglicht es, klärpflichtiges Mischwasser kurzfristig im Stauraum zwischenzuspeichern und danach gedrosselt, das heißt nach und nach an die Kläranlage weiterzuleiten. Der neue Stauraumkanal in der Andernacher Straße besitzt einen Durchmesser von 2,0 m. Das Entwässerungsgebiet des Stauraumkanals in der Andernacher Straße ist etwa 60 Hektar groß.
© GeoPortal KoblenzWie wird der Stauraumkanal gebaut?
Aufbau einer VortriebsmaschineDer Stauraumkanal wird mit dem Verfahren des unterirdischen Rohrvortriebs gebaut.
Den Rohrvortrieb kann man im Prinzip mit einem Tunnelbausystem, wie es im Straßenbau üblich ist, vergleichen. Lediglich die Größenordnung ist deutlich kleiner. Wie beim Tunnelbau gibt es auch beim Rohrvortrieb verschiedene Verfahren. Wichtige Kriterien bei der Auswahl des Verfahrens sind zum Beispiel die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse.
Bei dem Bau des Stauraumkanals in der Andernacher Straße kommt ein bemanntes Verfahren zum Einsatz, bei dem eine Person in einer sogenannten Vortriebsmaschine sitzt und das anstehende Erdreich vor ihm mechanisch mit einem "Spaten" bzw. "Grablöffel" abbaut. Der Erdaushub wird dann über Förderband und Lore zum Startschacht gefahren und über einen Mobilkran aus der Baugrube entfernt. Sobald ein gewisser Bereich abgegraben wurde, wird das Vortriebsrohr aus der Startbaugrube heraus mittels hydraulischer Pressen nachgeschoben. Diese Arbeitsschritte wiederholen sich so lange, bis die komplette Strecke bewältigt ist.
Die installierte Vortriebsmaschine in der Doppelstartbaugrube.An der Ecke Einmündung Wallersheimer Weg befindet sich eine ellipsenförmige Doppelstartbaugrube. Das 10 m lange, 6 m breite und 7 m tiefe Loch bildet die Basis für den Rohrvortrieb in zwei Richtungen über eine Länge von insgesamt ca. 845 m. Von dort aus bahnt sich die Vortriebsmaschine ihren Weg durch das Erdreich. In der Doppelstartbaugrube werden alle erforderlichen Elemente der Maschine (Vortriebspressen, Vortriebsmaschine mit Abbaugerät und Fördereinrichtung für den Aushub etc.) installiert.