Landesförderungsprogramm Klimaschutz und Investition (Kipki)
Im Rahmen des Landesförderprogramms „Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI)“ erhält die Stadt Koblenz 4,98 Mio. Euro als 100% Förderung für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Maßnahmenumsetzung muss bis zum 30.06.2026 erfolgt sein.

Folgende Maßnahmen werden in Koblenz über das Förderprogramm umgesetzt:
- Klimafreundliches Nahwärmenetz am Görresgymnasium mit einer prognostizierten Endenergieeinsparung von 651.000 kWh/a und einer prognostizierten CO2-Einsparung von ca. 100 t/a.
- Energetische Teilsanierung Rathaus mit einer prognostizierten Endenergieeinsparung von 31.800 kWh/a und prognostizierten CO2-Einsparung von ca. 7,6 t/a.
- PV-Anlage inkl. Batteriespeicher an der Goethe Realschule plus mit einem Stromerzeugungspotenzial von rund 58.000 kWh/a und einer prognostizierten CO2-Einsparung von ca. 32,5 t/a.
- PV-Anlage auf dem Parkplatz des neuen Hallenbades Koblenz inkl. Batteriespeicher mit einem Stromerzeugungspotenzial von rund 312.000 kWh/a und einer prognostizierten CO2-Einsparung von ca. 175 t/a.
- Erste Ausbaustufe Mobilitätsstationen an ausgewählten Standorten mit einem Verkehrsvermeidungspotenzial von 2.805.000 Pkw km pro Jahr und einem daraus folgenden CO2-Einsparpotenzial von 585 t/a.
- Beschattungseinrichtung und PV-Anlage inkl. Batteriespeicher KiTa Güls mit einem Stromerzeugungspotenzial von rund 22.000 kWh/a und einer prognostizierten CO2-Einsparung von 12,3 t/a.
- Klimaangepasster Mehrgenerationenplatz Ko-Rauental zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im intensiv überwärmten innerstädtischen Bereich.
- Sonnensegel bzw. Sonnenschirme für KiTa Außengelände als Maßnahme zum Hitze- und UV-Schutz.
Details zu den Maßnahmen
Klimafreundliches Nahwärmenetz
Gymnasialstraße 3, 56068 Koblenz
1,3 Mio. Euro der Fördermittel
Energieeinsparung: ca. 651.000 kWh/a
CO2-Einsparung: ca. 100 t/a
Zur energetischen Optimierung des bestehenden Nahwärmenetzes, das die städtischen Liegenschaften Rathausgebäude I und II, das Verwaltungsgebäude "Schängel-Center" und das Görres Gymnasium derzeit mit Wärme versorgt, wird eine Änderung angestrebt. Das Görres Gymnasium wird aus dieser Energieversorgung herausgenommen und soll eine eigenständige Energieversorgung ausschließlich über Wärmepumpen erhalten. Dabei werden die Werte des GEG überschritten. Die im Rathausgebäude I installierte Wärmeleistung der drei Gaskessel zur Versorgung der oben genannten Liegenschaften beträgt 2.510 kW. Das Görres Gymnasium benötigt 500 kW Wärmeleistung. Durch die Abtrennung des Görres Gymnasiums reduziert sich der fossile Energiebedarf der oben genannten Gesamtwärmeleistung um ca. 826.000 kWh pro Jahr. Dem gegenüber steht ein Energiebedarf von ca. 175.000 kWh pro Jahr elektrische Energie. Bei dem Einsatz der Wärmepumpen werden auch die jeweiligen Regelungen und die Verteiler energetisch angepasst.
Energetische Teilsanierung Rathaus
Willi-Hörter-Platz 1, 56068 Koblenz
1,3 Mio. Euro der Fördermittel
Energieeinsparung: ca. 31.800 kWh/a
CO2-Einsparung: 7,6 t/a
Korrespondierend zu dem Teilprojekt "klimafreundliches Nahwärmenetz" sollen zur Reduzierung des Energieverbrauchs die energetischen Schwachstellen in den Rathausgebäuden im Rahmen einer Teilsanierung beseitigt werden. Dies betrifft schwerpunktmäßig den Austausch der Fenster der Liegenschaft Rathausgebäudes II. Durch den geplanten Austausch der Fenster wird eine Energieersparnis von 31.800 kWh per anno erreicht.
PV-Anlage inkl. Batteriespeicher Goethe Realschule plus
Brenderweg 123, 56070 Koblenz
340.000 Euro der Fördermittel
Energieeinsparung: ca. 58.000 kWh/a
CO2-Einsparung: 32,5 t/a
Errichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Größe von 65 kWp auf dem Dach der Sporthalle der Goetheschule. Anlage mit Süd/Ost-Ausrichtung, so dass die erzeugte Energie während des Schulbetriebes erzeugt und gleichzeitig auch verbraucht werden kann. Der überschüssig erzeugte PV-Strom wird in einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 22 kWh zwischengespeichert. Wenn keine Stromentnahme vorliegt und der Speicher gefüllt ist, schaltet sich die PV-Anlage selbstständig aus und es wird kein Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Insgesamt können ca. 58.000 kWh pro Jahr erzeugt werden. 100% Eigenverbrauch in der Liegenschaft.
PV-Anlage inkl. Solarspeicher auf dem Parkplatz des neuen Hallenbades Koblenz
Pastor-Klein-Straße 13-15, 56073 Koblenz
1 Mio. Euro der Fördermittel
Energieeinsparung: ca. 312.000 kWh/a
CO2-Einsparung: ca. 175 t/a
Errichtung einer PV-Anlage mit ca. 335 kWp auf dem Parkplatz des neuen Hallenbades Koblenz zur 100%igen Eigennutzung. Insgesamt können ca. 312.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Die geplante Carportanlage besteht aus verzinkten, beschichteten Stahlrohrstützen die mittels Schraubanker in den Untergrund eingebunden sind. Die Hauptträger und Nebenträger aus Brettschichtholz sind aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die gesamte Konstruktion soll als Baukastensystem geplant und gebaut werden. Die Bausätze sollen komplett recycelfähig sein. Ein wesentlicher Teil der Konstruktion besteht aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz). Die Stahlkonstruktion ist langlebig und wiederverwendbar. Die gewonnene Energie der Doppelglasmodule kann unmittelbar im Hallenbad Verwendung finden. Somit können andere Energieträger (Gas) in geringerem Maße eingesetzt werden. Eine Kombination mit Speichermedien (Batteriespeicher) wird angestrebt.
Erste Ausbaustufe Mobilitätsstationen
Alle Bahnstationen und ausgewählte Bushaltestellen im Koblenzer Stadtgebiet
rund 426.000 Euro der Fördermittel
CO2-Einsparung: ca. 585 t/a
Das Förderprojekt umfasst die Planung und die Umsetzung der ersten 11 von geplanten 35 Mobilstationen unter Einführung der Marke “Koblenz verbindet MOBIL“. Die Standortwahl der ersten Umsetzungsstufe umfasst die wichtigsten Bushaltestellen sowie alle Bahnstationen und soll diese aufwerten (Erreichbarkeit und Wegestrecken der „letzten Meile“); darüber hinaus werden auch die Hochschule und die Universität mit jeweils einer Mobilstation ausgestattet. Im Allgemeinen soll die Umsetzung auf vorhandenen Pkw-Parkmöglichkeiten erfolgen („Push-and-Pull“- Maßnahme). Das Gesamtkonzept einschließlich der vier weiteren Umsetzungsstufen mit geringerer Priorität soll in einem Zeitrahmen von 5 Jahren verwirklicht werden und beinhaltet dann auch alle Stadtteile (zumindest im Stadtteilzentrum) sowie Schul- und Sportstätten. Die komplette Ausbau- und Prioritätenliste ist modular aufgebaut, so dass bei Bedarf Ausstattungselemente und Standorte je nach Realisierungsgrad aktiviert oder geändert werden können. Bei Ausstattungselementen der ersten Ausbaustufe handelt es sich hauptsächlich um Fahrradelemente wie Abstellbügel, Fahrradboxen und Gepäckfächer. Weitere Elemente wie Carsharingplätze, Fahrradverleih, Lastenradverleih oder auch E-Scooter Stellplätze benötigen längeren Planungs- und Abstimmungsaufwand und sind daher Bestandteil der weiteren Ausbaustufen. Als Beitrag zum Klimaschutz sollen die Mobilstationen den Umstieg vom MIV auf die klimafreundlichen Fortbewegungsmittel erleichtern. Mobilität ohne eigenes Auto erfordert ein möglichst einfaches und leicht zugängliches System verschiedener Alternativen: Fuß- und Radverkehr, Öffentliche Verkehrsmittel sowie Carsharing. Mobilstationen sind attraktive niederschwellige Schnittstellen zwischen wichtigen Elementen der Mobilitätswende und tragen somit zur Minderung von Treibhausgasimmissionen bei. Das Vermeidungspotenzial beläuft sich auf ca. 2.805.000 Pkw km pro Jahr, umgerechnet ca. 585 t CO2.
Beschattungseinrichtung am Gebäude der KiTa Güls inkl. PV-Anlage und Batteriespeicher
Gulisastraße 55, 56072 Koblenz
250.000 Euro der Fördermittel
Energieeinsparung 22.000 kWh/a
CO2 -Einsparung: ca. 12,3 t/a
Die seit 2014 in Betrieb befindliche Kita hat in den Sommermonaten einen erhöhten Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung ins Gebäude. Zur Beschattung der großen Fensterfront (Südfassade) der Kindertagesstätte Rappelkiste ist eine freistehende Stahlkonstruktion als Überdachung des Vorbereiches geplant. Durch die Platzierung dieses Vordaches wird der Energieeintrag durch Sonneneinstrahlung deutlich reduziert. Diese Anlage soll autark vor der Südfassade errichtet und mit der Installation einer PV- Anlage (25 kWp) komplettiert werden. Durch den Einsatz der PV-Anlage wird gleichzeitig der elektrische Energiebezug der Kita reduziert. Im Sinne der nachhaltigen Gestaltung der Konstruktion wurde bewusst Stahl und Beton gewählt, da somit die gesamte Anlage nach Ihrer Nutzung recycelt und die Materiealien wiederverwendet werden können. Durch den Einsatz der PV-Anlage wird gleichzeitig der CO2-Ausstoß reduziert. Der überschüssig erzeugte PV-Strom wird in einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 15 kWh zwischengespeichert. Als zusätzliche Synergie ist der Regenschutz für die im Außenbereich spielenden Kinder zu erwähnen. Wenn keine Stromentnahme vorliegt und der Speicher voll ist schaltet sich die PV-Anlage selbstständig aus und es wird kein Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Es erfolgt eine 100%ige Abnahme des Stroms in der KiTa.
Klimaangepasster Mehrgenerationenplatz
Moselweißer Straße 33-35, 56073 Koblenz
ca. 315.000 Euro der Fördermittel
Die gesamte Fläche soll klimaangepasst entwickelt und, neben einer klimaresilienten Begrünung, beschattete Aufenthaltsmöglichkeiten, ein barrierefreier Zugang und generationenübergreifende Freizeitangebote geschaffen werden. Die Versiegelung soll entfernt und durch ein versickerungsfähiges Pflaster ersetzt werden, das gleichzeitig auch für Barrierefreiheit sorgt. Der vorhandene Ziergehölzstreifen soll durch heimische Strauchpflanzungen ausgetauscht werden. Zudem soll in diesem Bereich die Neupflanzung eines klimaresilienten Baumes erfolgen. Die vorhandenen Rasenflächen im mittleren und im hinteren Bereich sollen ökologisch aufgewertet und mit insektenfreundlichen Pflanzen begrünt werden. Auch hier sollen bis zu sechs Bäumen neu gepflanzt werden. Die Anzahl ist abhängig von der Erhaltungswürdigkeit und –fähigkeit der Bestandsbäume. Die vorhandenen Sitzgelegenheiten sollen aufgewertet bzw. ausgetauscht werden.
Maßnahmen
Vorgesehen sind:
- Entsiegelung der gesamten Platzfläche und Wege und Herstellung einer wasserdurchlässigen Deckschicht unter Berücksichtigung der Belange mobilitätseingeschränkter Personen.
- Aufwertung bzw. Austausch der vorhandenen Sitzgelegenheiten und Herstellung von Beschattungseinrichtungen, z.B. in Form eines Pavillons mit Tisch und Stühlen; eines Sitzrondells überspannt mit Sonnensegeln oder überstellt mit einem Rankgerüst zur natürlichen Begrünung und Beschattung, auch zur Nutzung als grünes Klassenzimmer; von Bank-Pergola-Systemen, die mit Rankpflanzen bepflanzt werden können; von sog. „MobiGa“ (Mobile vertikale Gärten), nach Möglichkeit ausgestattet mit einem Hochdruckvernebelungssystem zur Luftabkühlung; unterschiedlich geformter Sitz- und Liegebänke.
- Schaffung der Möglichkeit zum „Urban Gardening“ inkl. Einbau einer Zisterne (Retention) für die Bewässerung.
- Anlage neuer Grünstrukturen (Großsträucher, Baumpflanzungen, Wiese und Stauden), ggf. Anlage einer Boulebahn.
- Herstellung einer Beleuchtung mit insektenfreundlichen Leuchtmitteln.
Klimabeitrag:
Das Quartier liegt im intensiven innerstädtischen Überwärmungsbereich und ist daher klimatisch bereits jetzt besonders belastet. Durch die Maßnahme kann eine nicht- bzw. kaum nutzbare öffentlichePlatzfläche generationenübergreifend nutzbar gemacht werden und bietet nach Fertigstellung auch eine Erholungsmöglichkeit mit hoher Aufenthaltsqualität (auch) für heiße Sommertage, insbesondere für die ortsansässigen Senioren und Familien mit Kindern. Durch die Entsiegelungsmaßnahmen und Herstellung von Retentionsmaßnahmen mit Nutzbarmachung des aufgefangenen Regenwassers werden Schwammstadtprinzipien berücksichtigt. Diese leisten auch einen Beitrag zum Schutz vor Starkregenereignissen. Durch die Wahl insektenfreundlicher Gehölz- und Pflanzenarten wird zudem ein Beitrag zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt geleistet. Bei der Wahl der verwendeten Baustoffe wird auf einen möglichst nachhaltigen Materialeinsatz geachtet. Es sollen vorzugsweise regionale (Natur-) Materialien verwendet werden. Bei den zum Einsatz kommenden Hölzern und Holzprodukten wird auf eine Zertifizierung bei der die geregelte, nachhaltige Bewirtschaftung des Herkunftsortes nachgewiesen wird, Wert gelegt.
Sonnenschutz für KiTa-Außengelände
50.000 Euro der Fördermittel
Auf den Außengeländen mehrerer KiTa´s sollen - je nach Möglichkeit - Sonnensegel bzw. Sonnenschirme als Hitze- und UV-Schutz hergerichtet werden.