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Rückblick: Das erste Baujahr „Neubau Pfaffendorfer Brücke“ ist vollbracht

Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke liegt im Plan, die Arbeiten schreiten stetig voran und es sind schon die ersten Ergebnisse sichtbar. Im ersten erfolgreichen Baujahr sind viele Details im Hintergrund abgelaufen. Nach dem Spatenstich am 13. Januar 2023 sind elementare Verbindungswege in den Rheinanlagen voll gesperrt worden. Grund waren die ersten Arbeitsabläufe zum Beginn des Neubaus der Pfaffendorfer Brücke. Die Leinpfade und der Gehweg der Rheinanlagen gehören zum Baufeld. Hier mussten in den ersten Wochen Vorbereitungen zur Kampfmitteluntersuchung am Festland und auf dem Wasser getroffen werden. Glücklicherweise konnte Anfang Dezember 2023 bestätigt werden, dass das gesamte Gebiet um die Pfaffendorfer Brücke, das für den Neubau benötigt wird, kampfmittelfrei ist und die zukünftigen Arbeiten sicher ablaufen können.
Doch bevor es die positive Benachrichtigung gab, mussten bereits im Sommer Taucher im Rhein Untersuchungen starten. Da im Rhein viel Trümmerschutt der alten Pfaffendorfer Brücke liegt, gestalteten sich die Untersuchungen aufwendiger als zuvor angenommen und dauerten fast drei Monate.

Neben den Tätigkeiten auf dem Wasser wurde im Hintergrund detaillierte Planung betrieben, die während eines solchen Großbauprojektes dauerhaft stattfinden muss. „Natürlich wurden vor Baubeginn auch geplant etwa als Ausschreibungsplanung, doch die die technische Planung, d. h. wieviel Bewehrung schlussendlich verbaut wird, wo die Eisen liegen, wie die Schweißnähte ausgebildet werden etc., das wird nach Vergabe des Bauauftrags in einer technischen Ausführungsplanung festgelegt und von der Stadt beauftragten Prüfingenieuren geprüft und schlussendlich mit von der Stadt zum Bau freigegebenen Plänen manifestiert“, sagt Dr.-Ing. Kai Mifka, der Leiter des Koblenzer Tiefbauamtes. Auch im Bauablauf gibt es Gestaltungsmöglichkeiten. So konnte beispielsweise auch eine Idee der Baufirma direkt an der Südrampe umgesetzt werden. Der Abfahrtsast der Emser Straße wurde bereits im April 2023 voll gesperrt, Fuß- und Radverkehr musste kurzzeitig über die andere Brückenseite die Brücke überqueren, bis die provisorische Rad- und Fußwegrampe errichtet war. „Dies war eine kreative Idee der Baufirma, die uns die Umleitungswege für den Rad- und Fußverkehr vereinfacht haben“, berichtet Mifka.

Doch nicht nur die Abbrucharbeiten der Südrampe sind in diesem Jahr durchgeführt worden, sondern auch der Neubau der Südrampe schreitet voran. Bislang konnte die Stützwand betoniert werden und voraussichtlich wird der Abfahrtast mit breitem Fuß- und Radweg im späten Frühjahr 2024 fertiggestellt.

Zudem wurden auch auf der Ostrampe (Brückenstraße in Pfaffendorf) bereits Arbeiten vorgenommen. Hier werden in den kommenden Wochen Abbruch- und Errichtungsarbeiten der Widerlager, die Absicherung des Rundturmes auf dem ehemaligen Gelände des Wasser- und Schiffartsamtes, Kanalbauarbeiten sowie der Neubau der Brückenstraße stattfinden.

Bereits Ende August 2023 fand die erste spürbare Änderung für den Automobilverkehr statt. Die 2+1-Wechselverkehrsanlage wurde in Betrieb genommen. Bislang ist die Anlage zuverlässig und nur sechs Mal aufgrund eines Blitzeinschlages und dessen Folgen sowie wegen Vandalismus ausgefallen. Zudem wurde auf viele Anregungen aus der Bürgerschaft die vorhandene Baustellenmarkierung verbessert, um eine deutlich höhere Sichtbarkeit und Sicherheit herzustellen. Auch stehen in den kommenden Wochen weitere Optimierungen im Bereich der Kreuzung „Am Teichert“ sowie wegen der Ausfahrt aus dem Glockenbergtunnel und der Einfädelung aus Ehrenbreitstein kommend auf die Pfaffendorfer Brücke an.

Auf der gegenüberliegenden Rheinseite an der Westrampe in der Neustadt wurden bereits ein Widerlager und mehrere Pfeiler betoniert, um die Brücke in Seitenlage bauen zu können. Ebenfalls wird in den kommenden Wochen im vorderen Uferbereich eine 12 Meter tiefe Baugrube im Wasser entstehen. Hier wird der erste Brückenpfeiler für die Brücke in Seitenlage errichtet werden. Um dies auch mit den höchsten Sicherheitsstandards umsetzen zu können, werden gerade Schiffsabweiser gebaut, die eine Schiffskollision mit der Baugrube verhindern sollen. Der erste Brückenpfeiler soll voraussichtlich im Herbst 2024 fertiggestellt sein, danach wird auf der Pfaffendorfer Seite mit der Errichtung des Brückenpfeilers begonnen.

Ein fester Zaun wird zum Jahresende zur Absicherung des Baufeldes in den Rheinanlagen errichtet und soll Bürgerinnen und Bürger schützen. Mifka weiß wieso: „Die feste Zaunanlage schützt die Bürgerinnen und Bürger. Da mit schweren Gerätschaften wie Baggern und Bohrgeräten hantiert wird, besteht Lebensgefahr bei unbefugtem Zutritt. Zudem ist es eine große Belastung für die beteiligten Baufirmen, wenn sie sich ständig um Leute kümmern müssen, die unerlaubt auf dem Baufeld umherirren.“

Im Haushalt 2024 sind rund 38 Millionen Euro für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke eingestellt.

Ein Highlight im kommenden Jahr wird das Einheben der ersten Segmente des Stahlüberbaus auf der Schlossseite sein. Dies ist Voraussetzung, um im Jahr 2025 die Fahrbahnplatte herstellen zu können.

Derzeit wird mit dem Verschub der Brücke im Jahr 2028 gerechnet.

Weitere Informationen und visuelle Darstellungen zum Neubau der Pfaffendorfer Brücke finden sich auf der Website www.koblenz-baut.de/pb . Für Rückfragen steht das Tiefbauamt und die Pressestelle unter info-pfaffendorferbruecke@stadt.koblenz.de oder unter koblenzbaut@stadt.koblenz.de zur Verfügung.

Baustelle der Pfaffendorfer Brücke auf der Schlossseite fotografiert von Ehrenbreitstein aus.
Baustelle der Pfaffendorfer Brücke auf der Schlossseite fotografiert von Ehrenbreitstein aus.